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Woran sollten werdende Eltern vor der Geburt denken?

Vom positiven Schwangerschaftstest bis zu den ersten Geburtswehen ist es ein langer Weg. Je näher der Geburtstermin rückt, desto aufgeregter werden die baldigen Eltern. Die Geburt des neuen kleinen Familienmitglieds wird gespannt erwartet. Um Dir die Wartezeit zu verkürzen und dabei auch noch etwas Sinnvolles zu tun, empfiehlt es sich, schon vor der Geburt Deines Babys einige Behördengänge und Formalitäten zu planen und durchzuführen.

Wenn dann Dein Neugeborenes auf der Welt ist, werden derartige Tätigkeiten nämlich deutlich schwieriger. Die frischgebackene Mama befindet sich in den ersten Wochen nach der Geburt im Wochenbett und muss erst einmal wieder zu Kräften kommen. Ihre Hormone sorgen dafür, dass sich ihre Gedanken im Prinzip nur um ihren Säugling drehen. Außerdem sollten sich die Eltern und das Baby in aller Ruhe kennenlernen und viel kuscheln. Zeit und Lust für Anträge, Behördengänge und andere Formalitäten bleibt da kaum.

Genau deshalb rate ich Dir, Dich so früh wie möglich vor der Geburt auf die Ankunft des Babys vorzubereiten und etliche unvermeidliche Tätigkeiten bereits zu erledigen. Meine kleine Checkliste hilft Dir dabei, nichts zu vergessen und Dir nach der Geburt Deines Säuglings viel Stress zu ersparen. 

Baby schläft im Kinderwagen

 

Erstausstattung kaufen und Kinderzimmer einrichten 

Spätestens, wenn bei der werdenden Mama der Nestbautrieb einsetzt, führt ohnehin kein Weg mehr an der Anschaffung der Erstausstattung für das Baby vorbei. Je näher der Geburtstermin rückt, desto wichtiger ist es Schwangeren, dass in dieser Hinsicht alles vorbereitet und das Kinderzimmer hübsch eingerichtet ist. Ich empfehle Dir für Dein neues Familienmitglied die Anschaffung folgender Utensilien, Möbel und Kleidungsstücke:

  • Wickeltisch oder Wickelkommode
  • Kinderwagen
  • Kindersitz fürs Auto (Babyschale)
  • Trage oder Tragetuch 
  • Windeln
  • Wiege / Stubenwagen / Federwiege 
  • Babybett
  • Babyphone (je nach Vorlieben ein Audio-Babyphone oder Video-Babyphone) 
  • Schlafsäcke 
  • Bodys 
  • Knöpfbare Shirts und Pullis
  • Jacke
  • Mütze 
  • Halstücher
  • Söckchen
  • Strumpfhosen
  • Stoffhosen 

Natürlich kannst Du auch über die Anschaffung weiterer Dinge nachdenken – wie etwa Spielsachen, Krabbeldecke und Nestchen. Wichtig ist aber, dass Du vor der Geburt schon das Nötigste besorgt hast. Alles andere kann dann auch später noch gekauft werden, wenn Du merkst, dass Du wirklich noch mehr brauchst. Ob Du die Anschaffungen im Internet oder Fachhandel besorgen solltest, erfährst Du hier.

Essen fürs Wochenbett vorkochen

Erstausstattung für das Kinderzimmer

Das Wochenbett nach der Geburt wird von vielen Eltern unterschätzt. Die frischgebackene Mama ist von den Strapazen der Geburt und dem Hormonchaos oftmals überfordert. In den ersten Tagen dreht sich alles nur ums Stillen, Füttern, Wickeln, Kuscheln und Kennenlernen. Auch, wenn das Neugeborene am Anfang noch viel schläft, funktionieren viele Eltern in dieser Zeit hauptsächlich und müssen sich noch an ihre neue Aufgabe und ihren komplett veränderten Alltag gewöhnen. Unter Anderem gehört auch dazu, dass Eltern aufstehen müssen, wenn das Baby nachts weint.

Da ist es praktisch, wenn Du vor der Geburt bereits für das Wochenbett Essen vorgekocht hast. Zu Beginn der Stillzeit haben viele Mamas permanent Hunger. Darauf solltest Du vorbereitet sein: Koche noch vor der Geburt gesunde Mahlzeiten vor und pack sie in die Tiefkühltruhe. Dann musst Du nicht immer erst selbst etwas kochen oder täglich beim Lieferdienst Fastfood bestellen. Es hat sich auch bewährt, ein paar nahrhafte Snacks zu besorgen, damit die Mama beim Stillen immer schnell etwas Sättigendes griffbereit hat. Geeignet sind beispielsweise Müsliriegel, Nussmischungen und Trockenobst. 

 

An einem Geburtsvorbereitungskurs teilnehmen

Gerade, wenn ein Paar zum ersten Mal Eltern wird, sind mit der Geburt auch viele Unsicherheiten und Ängste verknüpft. Für die Geburtsvorbereitung ist es empfehlenswert, an einem Geburtsvorbereitungskurs teilzunehmen. Ein solcher Kurs hilft dabei, die Ängste vor der Entbindung abzubauen und sich auf den Geburtsverlauf einzustellen.

Diese Kurse werden von Hebammen sowie Geburtskliniken und Geburtshäusern angeboten. Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt die Kosten. Oftmals sind die Kurse in erster Linie für die Mütter vorgesehen, es gibt aber auch Paarkurse sowie Crashkurse fürs Wochenende, sodass für alle werdenden Eltern ein passendes Angebot dabei sein sollte. 

 

Geburtsort auswählen und anmelden

Viele Eltern machen sich über den Geburtsort gar nicht so viele Gedanken. Für sie steht fest, dass sie ihr Kind in dem nächstgelegenen Krankenhaus zur Welt bringen möchten. Ich empfehle aber, auch andere Möglichkeiten in Betracht zu ziehen. Schau Dir auf jeden Fall mehrere Kliniken in Deiner Nähe an. Viele Krankenhäuser bieten für diesen Zweck kostenfreie Führungen für werdende Eltern an, bei denen es möglich ist, sich den Kreissaal und die Entbindungsstation anzusehen sowie alle Fragen loszuwerden. Die Bald-Mama sollte sich im Kreissaal wohlfühlen und auch bei den angestellten Hebammen ein gutes Gefühl haben. Wenn ihr euch für eine Klinik entschieden habt, ist es vorab oftmals notwendig, euch dort anzumelden. Bei der Geburtsanmeldung im Krankenhaus könnt ihr dann auch eure Wünsche für die Geburt und die Zeit danach äußern.

Natürlich muss es nicht zwangsläufig eine Klinikgeburt sein. Wenn beide Elternteile damit einverstanden sind, kann auch eine Hausgeburt oder eine Entbindung im Geburtshaus erfolgen. In beiden Fällen ist die Ankunft Deines neuen Familienmitglieds familiärer und ungezwungener, da die Entbindung weniger als ein medizinisches Ereignis betrachtet wird als in einer Klinik. Falls Du Dich für eine Hausgeburt oder eine Entbindung im Geburtshaus entscheidest, musst Du Dich frühzeitig um die Anmeldung kümmern, denn die Plätze sind begehrt und Hebammen, die Hausgeburten begleiten, sind oftmals schon viele Monate im Voraus ausgebucht. 

 

Um eine Nachsorgehebamme kümmern 

Baby Windel

Eine Hebamme, welche die frischgebackene Mama und den Nachwuchs in der ersten Zeit nach der Geburt betreut, ist von großer Bedeutung. Sie kontrolliert bei der Mutter beispielsweise, ob der Wochenfluss gut abläuft und sich die Gebärmutter ordentlich zurückbildet. Außerdem behält sie das neue Familienmitglied in den Tagen und Wochen nach der Entbindung im Auge: Sie wiegt es regelmäßig, notiert das Gewicht und gibt bei Bedarf Tipps zum Stillen, bei Bauchweh und zur Babypflege. 

Auch bei der Nachsorgehebamme gilt: Je früher Du eine findest, desto besser, denn Hebammen sind rar und oftmals schon sehr ausgebucht. Vergisst Du, Dich rechtzeitig um eine Nachsorgehebamme zu kümmern, musst Du im schlimmsten Fall komplett auf eine Betreuung im Wochenbett verzichten. Das kann gerade für Eltern, die zum ersten Mal ein Baby bekommen haben, ein echtes Problem werden. 

 

Eine Haushaltshilfe in Erwägung ziehen

Nach der Entbindung sind viele Mütter über jede Art von Hilfe und Unterstützung froh. Es gibt Umstände, in denen es sinnvoll ist, für die erste Zeit nach der Geburt eine Haushaltshilfe zu engagieren. Das gilt zum Beispiel in folgenden Fällen:

  • Die Mutter ist alleinerziehend
  • Der Vater bekommt nach der Geburt keinen Urlaub 
  • Die Schwangere hat noch ein oder mehrere Kleinkinder, um die sie sich kümmern muss
  • Es gibt keine Familie (Eltern, Geschwister) für die Unterstützung in der näheren Umgebung

Möchte man eine Haushaltshilfe, sollte man diese bereits deutlich vor der Geburt organisieren. Vielen Müttern bereitet das Wissen, in den ersten Wochen mit Baby nicht komplett allein dazustehen, eine große Erleichterung. 

 

Kliniktasche packen

Es ist auf jeden Fall sinnvoll, frühzeitig die Kliniktasche fürs Kranken- oder Geburtshaus zu packen. Darum solltest Du Dich spätestens sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin kümmern. Ist die Tasche einmal gepackt, kannst Du der Entbindung entspannt entgegensehen. 

Es besteht dann auch nicht mehr die Gefahr, dass Du im Stress der ersten Wehen noch alles zusammenpacken musst, falls sich das Baby doch nicht an den errechneten Termin hält, sondern sich einige Wochen zu früh auf den Weg macht. 

 

Elternzeit planen und Antrag fürs Elterngeld vorbereiten

Reichlich vor dem Geburtstermin solltet ihr euch zusammensetzen und über die Elternzeit nachdenken. Meist ist die Mutter der Elternteil, der das erste Jahr mit dem Baby daheim bleibt und in dieser Zeit Elterngeld bezieht. Der Vater nimmt oftmals nur zwei Monate Elternzeit. Es sind aber auch ganz andere Aufteilungen möglich. Wenn ihr als Eltern unsicher seid, wie ihr die Elternzeit und das Elterngeld am besten für euch nutzt, könnt ihr vor der Geburt eine Elterngeldberatung aufsuchen. 

Sowohl der Antrag auf Elternzeit für den Arbeitgeber als auch die Beantragung des Elterngelds kann schon vor der Geburt des Säuglings vorbereitet werden. Fülle einfach alle notwendigen Felder aus und lass den Abschnitt mit dem Geburtsdatum frei. Das Datum trägst Du dann nach, wenn Dein Baby auf der Welt ist. Nun musst Du nur noch alles zur Post bringen oder per E-Mail versenden. Ich empfehle Dir außerdem, auch den Antrag für das Kindergeld schon vor der Geburt soweit auszufüllen, dass Du ihn dann nur noch abschicken musst.  Auf diese Weise sparst Du viel wertvolle Zeit, die lieber mit Deinem Neugeborenen verbringen kannst. 

 

An die Krankenversicherung denken

Wenn Dein Baby auf der Welt ist, braucht es möglichst schnell eine Krankenversicherung. Bei der gesetzlichen Krankenkasse ist in aller Regel eine kostenfreie Versicherung des Babys durch die Familienversicherung möglich.

Damit Dein Kind in der Krankenversicherung aufgenommen wird, musst Du aber einen Antrag stellen. Ich empfehle Dir, auch diesen Antrag schon vor dem Entbindungstermin auszufüllen, damit Du ihn nach der Geburt nur noch mit dem Geburtsdatum versehen und einreichen musst. Das entsprechende Formular erhältst Du direkt bei Deiner Krankenkasse.

 

Vater mit Baby im Arm

Kinderarzt aussuchen

Die ersten beiden U-Untersuchungen Deines Babys werden in der Regel noch im Krankenhaus durchgeführt. Spätestens für die U3 benötigst Du dann aber einen Kinderarzt. Diese  Untersuchung findet zwischen der dritten und achten Lebenswoche statt. Damit Du nicht erst nach der Geburt anfängst, nach einem geeigneten Kinderarzt zu suchen, solltest Du das schon vorab tun.

Frage in Deinem Bekannten-, Freundes- und Familienkreis nach Erfahrungen zu den verschiedenen Ärzten und orientiere Dich auch an den Online-Bewertungen. Oft kann die Arztpraxis auch mal persönlich besichtigt werden. Um sicherzugehen, dass der Arzt Dein Kind als neuen Patienten aufnimmt, solltest Du außerdem frühzeitig anrufen oder vorbeischauen und Deinen kleinen Schatz schon einmal anmelden. 

 

Über Kita oder Tagesmutter nachdenken

Auch, wenn Du jetzt vielleicht noch nichts davon hören möchtest: Früher oder später wollen die meisten Eltern wieder im Beruf durchstarten und benötigen daher einen Platz in der Kita oder in der Tagespflege. Gerade, wenn Dein Kind schon mit etwa einem Jahr fremdbetreut werden soll, rate ich Dir, Dich schon vor der Geburt um einen Platz zu kümmern. 

Die Plätze in Kindergärten sind ebenso heiß begehrt und rar wie Tagesmütter oder Tagesväter, die sich um die Kinderbetreuung kümmern, während Du wieder zur Arbeit gehst. Sieh Dir also rechtzeitig unterschiedliche Einrichtungen an, um die bestmögliche Lösung für euch als Familie zu finden. Je nach Kindertagesstätte ist eine Anmeldung vor der Geburt zwar noch nicht möglich, aber oftmals kann man sich zumindest vormerken lassen, sodass Du später die bestmöglichen Aussichten auf einen Kita-Platz in der von Dir bevorzugten Einrichtung hast.



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