Skip to main content

Wo darf ich mein Baby krabbeln lassen?

Die meisten Babys beginnen zu krabbeln, wenn sie den zehnten oder elften Lebensmonat erreicht haben. Natürlich sind Eltern dann erst einmal stolz und lieben es, ihr Baby dabei zu beobachten, wie es krabbelnd seine neue große Welt erkundet. 

Wenn Du ein Krabbelkind daheim hast, wirst Du Dich aber früher oder später auch mit der Frage beschäftigen, wo Du Dein Kind überall krabbeln lassen darfst. Dabei spielt die Sicherheit eine wichtige Rolle. Erfahre in diesem Ratgeber, wie Du Deine Wohnung kindersicher für Dein Krabbelbaby machst, wie Du Deinen kleinen Liebling beim Krabbelnlernen fördern kannst und wo Du Dein Baby mit gutem Gewissen krabbeln lassen kannst. 

 

Krabbeln: motorische Höchstleistung für das Baby

Ein Baby, das zu krabbeln beginnt, vollbringt eine motorische Höchstleistung. Damit das klappt, muss es nämlich Dein einen Arm und das gegenüberliegende Bein nach vorne nehmen und dann mit dem anderen Arm und dem anderen Bein abwechseln. Es erfordert viel Koordination, bis Dein kleiner Schatz in der Lage ist, erstmals zu krabbeln. Bevor es soweit ist, trainiert Dein Baby auch monatelang seine Muskeln: Zunächst dadurch, dass es sich auf den Bauch dreht und herumrollt. Später dann durch das Robben auf dem Bauch. Und zu guter Letzt wird noch die Bauch- und Rückenmuskulatur gestärkt, indem das Baby immer wieder den Vierfüßlerstand übt. 

Viele Krabbelkinder sind ab diesem Alter deutlich zufriedener und ausgeglichener. Sie gewinnen viel Lebensqualität, weil sie jetzt selbstständig den Raum entdecken und Entfernungen, die noch vor ein paar Wochen schier unüberwindbar waren, auf einmal in kürzester  Zeit zurücklegen können. Das tut den von Natur aus neugierigen Babys natürlich gut. Sie lernen nun auch erstmals, was kindliche Autonomie bedeutet.  

Viele Eltern sind von der Geschwindigkeit dieses Entwicklungsschrittes überrascht. Dieses Phänomen habe ich als mehrfacher Vater selbst immer wieder erlebt: Gerade konnte ich mein Baby noch sicher auf der Krabbeldecke ablegen und auch mal für fünf Minuten in der Küche verschwinden und plötzlich kann der kleine Wirbelwind jede Ecke des Raums selbst erreichen – und dabei nicht nur die Wohnungseinrichtung, sondern auch sich selbst in Gefahr bringen. Spätestens jetzt ist es schwierig, den Nachwuchs einmal unbeaufsichtigt zu lassen. Mehr zur Entwicklung Deines Babys erfährst Du hier.

Baby krabbelt

Bevor es mit dem Krabbeln so richtig losgeht trainieren Babys ihre Muskulatur in dem sie sich immer wieder auf den Bauchdrehen und herumrollen

Was tun, wenn das Baby gar nicht krabbelt?

Dein Kind ist schon elf oder zwölf Monate alt und macht noch gar keine Anstalten zu krabbeln? Das ist nicht schlimm. Kinder sind keine Maschinen. Jedes Baby ist individuell und hat andere Vorlieben und somit auch sein eigenes Tempo bei der motorischen Entwicklung. Manch ein Kind lernt das Krabbeln sogar nie, sondern bewegt sich lieber robbend vorwärts, setzt sich dann selbstständig hin und beginnt, sich in den Stand hochzuziehen. Mitunter rutschen Kinder auch auf ihrem Po, um sich fortzubewegen. Wenig später folgen die ersten Schritte – ohne, dass das Kind jemals gekrabbelt wäre. Auch das ist völlig in Ordnung.

Nur, wenn Dein Kind im Alter von zehn bis zwölf Monaten wirklich überhaupt keine Anstalten macht, sich selbst vorwärts zu bewegen oder weiterzuentwickeln, solltest Du mit Deinem Kinderarzt sprechen. Oftmals können dann beispielsweise physiotherapeutische Fördermaßnahmen in die Wege geleitet werden, die Deinen kleinen Schatz dazu bewegen, sich die erforderlichen motorischen Schritte doch noch anzueignen.  

 

Das Baby häufig krabbeln lassen – aber nur in sicherer Umgebung 

Prinzipiell ist es ratsam, Deinen kleinen Schatz möglichst oft krabbeln zu lassen. Die Zeiten, in denen Dein Baby im Laufstall glücklich war, sind jetzt vorbei. Es ist durchaus sinnvoll und wichtig für die motorische Entwicklung, Deinem Kind gezielt die Möglichkeit zu geben, die Wohnung zu erkunden und seine neue große Welt selbst zu erobern. 

Es gilt also: Raus aus der Krabbelbox und ab auf den Fußboden! Natürlich sollte das Baby nur in sicherer Umgebung krabbeln dürfen. Es ist Deine Pflicht als Elternteil, die Räume, in denen Dein Baby krabbelt, auf mögliche Gefahrenquellen zu untersuchen und alles zu sichern, was ihm eventuell schadet. 

In einer kindersicheren Umgebung darf das Kind überall krabbeln 

Bevor Du Dein Kind in der Wohnung krabbeln lässt, solltest Du überprüfen, wo überall Gefahren lauern. Widme Deine Aufmerksamkeit dabei insbesondere den folgenden Gefahrenquellen:

  • Treppen und hohe Stufen: Diese bitte mit einem geeigneten Gitter sichern, um Stürze zu vermeiden. Du kannst Deinem Kind auch beizeiten beibringen, wie es Absätze und Treppen rückwärts sicher überwinden kann.  
  • Steckdosen: Bringe hier bitte einen Steckdosenschutz an. Kinder stecken zu gerne ihre Finger in die kleinen Löcher. Besonders gefährlich wird es, wenn Löffel oder andere spitze Gegenstände in die Steckdose gesteckt werden. Dann droht Lebensgefahr! 
  • Schranktüren: Es gibt auch für Schranktüren entsprechende Kindersicherungen. Diese sind empfehlenswert, damit das Krabbelkind nicht in der Lage ist, unbeobachtet Türen zu öffnen und sich dadurch beispielsweise Zugang zu zerbrechlichem Geschirr, Chemikalien oder anderen gefährlichen Gegenständen zu verschaffen. Außerdem vermeidest Du so, dass sich Dein Kind in den Schranktüren die Finger einklemmen kann. 

Erste KrabbelversucheDarüber hinaus solltest Du alle Gegenstände, die Deinem Kind gefährlich werden könnten (oder umgekehrt) bis zu einer Höhe von etwa einem Meter wegräumen. Wenn das Krabbelalter begonnen hat, dauert es nämlich meistens nicht mehr lange, bis der Forscherdrang noch stärker wird. Dann wird Dein Kind beginnen, sich an Deinen Möbeln nach oben in den Stand zu ziehen, um noch mehr zu sehen und alles, was sich in seiner Reichweite befindet, zu betasten, zu werfen und zu begreifen. 

Darf das Kind auch draußen krabbeln?

Manche Eltern haben Bedenken, ihr Kind auch draußen krabbeln zu lassen. Sie stellen sich Fragen wie: Ist der Boden nicht zu kalt zum Krabbeln? Wird mein Baby beim Krabbeln auf der Wiese nicht total dreckig? Was ist, wenn es sich eine giftige Pflanze in den Mund steckt? Grundsätzlich ist es auch für Krabbelbabys wichtig, viel Zeit draußen zu verbringen. Spätestens im Krabbelalter genügt es den meisten Kindern dann nicht mehr, nur im Kinderwagen herumzuliegen. Sie wollen selbst aktiv werden und ihre neuen motorischen Fähigkeiten üben und weiterentwickeln. 

Dabei ist es vollkommen in Ordnung, das Baby auch draußen krabbeln zu lassen. Zieh ihm einfach eine wasserabweisende Matschhose an, um die Kleidung zu schützen. Du kannst eine isolierte Decke auf die Wiese legen und Dein Baby dort absetzen. Dann kann es selbst entscheiden, ob es von der Decke auf den Rasen krabbeln oder lieber erst einmal nur beobachten möchte. Falls es sich traut und das Gefühl der Grashalme unter den Händen mag, wird es schnell mutiger werden und den Garten erkunden. 

Im Grunde kannst Du Dein Kind draußen überall krabbeln lassen, wo Du selbst auch barfuß laufen würdest. Es sollten also möglichst keine spitzen Steine oder gar gefährliche Gegenstände wie Glasscherben auf dem Boden herumliegen. Viele Krabbelbabys erkunden gerne die Wiese, aber auch gepflasterte Wege und erdbedeckte Flächen. Natürlich solltest Du Dein Kind draußen niemals unbeaufsichtigt lassen. Halte es von giftigen Pflanzen einfach fern und pass auf, dass es sich Gewässern wie etwa einem Pool oder einem Teich nicht nähert. Auch im Sommer ist Vorsicht geboten, denn dann wird der Boden mitunter sehr heiß. Achte darauf, dass sich Dein Kind beim Krabbeln nicht die Hände verbrennt. 

Ist es okay, das Kind auch mal im Nebenzimmer krabbeln zu lassen?

Grundsätzlich ist es für Eltern und Kind natürlich schöner, wenn sich alle in einem Raum aufhalten. Manchmal geht es aber nicht anders, als das Kind auch mal kurz alleine zu lassen – etwa, weil man selbst schnell auf die Toilette muss oder etwas in der Küche zu erledigen hat. Dann gibt es nur drei Möglichkeiten: 

  1. Baby in die Krabbelbox oder das Laufgitter setzen
  2. Das Kind mitnehmen 
  3. Das Baby in seinem kindersicheren Raum lassen und mit einem Video-Babyphone beobachten, ob alles in Ordnung ist 

Ich persönlich bevorzuge mittlerweile die dritte Variante. Dafür gibt es auch einen einfachen Grund: Gleichzeitig mit dem Krabbelalter beginnt oftmals auch die Autonomiephase. Das Kind beginnt also zu trotzen. Die meisten Babys mögen es dann gar nicht, wenn sie aus ihrer derzeitigen Aktivität herausgerissen werden, weil man sie mal eben in das Laufgitter umsetzen oder in einen anderen Raum mitnehmen möchte. Das endet sehr oft in einem lautstarken Wutanfall und es kann lange dauern, bis sich das Kind wieder beruhigt. 

Deshalb würde ich eher empfehlen, das Krabbelkind einfach weiterspielen zu lassen, die Babyeinheit des Babyphones so zu installieren, dass Du das Kind siehst und die Elterneinheit mitzunehmen. Dann kannst Du bei einem Modell mit Gegensprechanlage sogar mit Deinem Baby kommunizieren, während Du beispielsweise in der Küche bist, um die Kartoffeln zu schälen. 

 

Baby versucht zu krabbelnKrabbelversuche des Babys fördern – so geht’s 

Wenn der kleine Krabbler seine ersten Krabbelversuche unternimmt, können Eltern diese Entwicklung gezielt fördern. Manch ein Baby, das zu krabbeln beginnt, traut sich selbst noch nicht viel zu und hat Angst, seine Umgebung zu erkunden. Es bleibt lieber auf der sicheren Krabbeldecke, die es schon seit Monaten kennt. Oft werden solche Kinder als faul bezeichnet, dabei sind sie einfach unsicher. Damit Dein Baby das Krabbeln dennoch lernt, bevor aus ihm ein Kleinkind wird, kannst Du es beim Krabbelnlernen unterstützen. 

Setz Dich zu ihm und beginne ebenfalls zu krabbeln. Zeig ihm, wie man sich krabbelnd fortbewegt und was es alles zu entdecken gibt. Die natürliche Neugier Deines Kindes wird so groß werden, dass es das Krabbeln weiter fleißig übt. Du kannst auch Spielzeuge verstecken, die Dein Kind dann mit Freude suchen wird oder mit Bällen und Autos rollen. Kinder finden in diesem Alter einfach alles interessant, was sich bewegt und möchten den spannenden Gegenständen am liebsten sofort folgen.

Eine gute Idee ist es immer auch, ein interessantes Spielzeug in gerade so nicht mehr greifbarer Nähe zu platzieren. Kaum ein Kind wird dann noch zögern, dorthin zu krabbeln, um den Gegenstand zu erkunden. Möchtest Du das Krabbeln Deines Kindes fördern, solltest Du bei den ersten Krabbelversuchen auch immer in der Nähe bleiben. Dann wird es sich mehr zutrauen und aktiver die neue, ungewisse Welt entdecken, als wenn Du zu weit weg bist. Du bist schließlich immer Babys sicherer Hafen. 

 

Fazit: Eine interessante Umgebung animiert das Baby zum Krabbeln 

Auch, wenn Du das Krabbeln Deines Kindes verständlicherweise gerne fördern möchtest, gilt insgesamt dennoch der Grundsatz: Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. Lass Deinem Baby die Zeit, die es braucht. Die meisten Kinder fangen doch früher oder später ganz von allein mit dem Krabbeln an. Auf jeden Fall animiert eine interessante, aber sichere Umgebung Dein Kind dazu, sich selbst fortzubewegen.

Die Frage „Wo darf mein Baby krabbeln?“ lässt sich zusammenfassend also recht einfach beantworten: Überall, wo es sicher und interessant genug ist! Du kannst es das Kinderzimmer, das Wohnzimmer, die Küche, das Badezimmer, den Flur und natürlich auch den Garten erkunden lassen. Wichtig ist nur, dass Du etwaige Gefahrenquellen außer Reichweite bringst und Dein Kind in einer nicht komplett kindersicheren Umgebung keine Minute aus den Augen lässt, um es vor Gefahren zu schützen. In einem entsprechend sicheren Raum kann Dein Kind hingegen auch einmal alleine krabbeln. Dann empfehle ich aber, es dennoch mit einem Video-Babyphone im Blick zu behalten. 



Ähnliche Beiträge