Wie oft das Baby wickeln? Worauf achten?
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Eltern, die gerade ihr erstes Baby bekommen haben, sind oft unsicher, was die Häufigkeit des Wickelns anbelangt. Wie oft sollte die Windel gewechselt werden? Woran erkennt man, ob der Windelwechsel sofort ansteht oder ob er noch ein paar Minuten warten kann? Muss man das Baby auch nachts wickeln? All das sind Fragen, die Eltern verständlicherweise unter den Nägeln brennen. Deshalb möchte ich in diesem Ratgeber genauer darauf eingehen.
Windel des Babys wechseln – wie oft?
Es ist wichtig zu wissen, dass die Haut im Windelbereich Deines Babys sehr empfindlich ist. Dazu kommt, dass sie stark beansprucht wird, denn durch die Wärme, die Feuchtigkeit und die Reibung beim Strampeln kommt es schnell zu unangenehmen wunden Stellen.
Dieses Problem lässt sich mit einer sauberen und trockenen Windel am besten vorbeugen. Deshalb ist es von großer Bedeutung, die Windel oft genug zu wechseln. Natürlich möchten Eltern es dabei nicht übertreiben, um eine zu große Windelverschwendung zu vermeiden. Das wäre am Ende nur Stress für Eltern und Baby und zudem auch noch teuer und schlecht für die Umwelt. Also – wie oft muss die Windel eines Säuglings nun gewechselt werden?
Die Windel regelmäßig überprüfen
Allgemeingültige Regeln gibt es für die Frage, wie oft der Windelwechsel ansteht, wie so oft im Leben nicht. Um ein Wundsein durch Urin zu vermeiden, empfehle ich bei Neugeborenen, die Windel sechs- bis achtmal täglich zu wechseln. Diesen Ratschlag wirst Du wahrscheinlich auch von Deiner Hebamme bekommen. Da Neugeborene nur flüssige Nahrung in Form von Säuglings- oder Muttermilch aufnehmen, setzen sie auch sehr oft Urin ab und brauchen dementsprechend häufig eine frische Windel.
Gewöhne Dir am besten an, das Baby direkt nach dem Trinken zu wickeln. Die meisten Säuglinge machen nämlich während des Stillens oder Fütterns in die Windel. Es gibt aber auch sehr schläfrige und eher trinkfaule Babys, die zum Wickeln geweckt werden müssen. In diesem Fall ist es möglich, es erst zu wickeln und dann zu füttern. Durch das Windelwechseln wird das Baby richtig wach und hat dann auch genügend Hunger auf eine neue Mahlzeit.
Wenn das Baby Stuhlgang hatte, solltest Du die Windel natürlich sofort austauschen. Niemand möchte schließlich gerne für längere Zeit in seinen eigenen Ausscheidungen liegen. Dazu kommt noch, dass der Stuhlgang bei Neugeborenen oft sehr flüssig ist – gerade, wenn sie gestillt werden. Schnell kommt es zu Hautreizungen, Windelausschlag oder Windeldermatitis, wenn die Stuhlwindel nicht schnell genug gewechselt wird. Außerdem können Darmbakterien zu Blasenentzündungen führen. Schaff Dir für die Windeln Deines Babys am besten einen speziellen geruchsdichten Windeleimer an, um unangenehme Gerüche zu vermeiden.
Größere Babys und Kleinkinder müssen meist etwas weniger gewickelt werden. Auch hier gilt natürlich: Wechsle Stuhlwindeln sofort, denn die Haut eines Babys, das schon krabbelt oder läuft, ist durch die Reibung besonders beansprucht und daher leicht gereizt. Überprüfe außerdem regelmäßig, ob die Windel schon sehr voll ist und wechsle sie nach Bedarf. In meinem Ratgeber zum das Thema, wo dein Baby krabbeln darf
Windel wechseln, wenn das Baby schläft?
Ein schlafendes Baby sollte nach Möglichkeit nicht zum Wickeln geweckt werden. Deshalb rate ich Dir dazu, Dein Baby lieber vor und nach jedem Schläfchen zu wickeln. Wenn Du das Glück hast, dass Dein Baby nachts sieben bis acht Stunden durchschläft, ist das dennoch kein Grund, es extra für den Windelwechsel aufzuwecken. In diesem Fall empfehle ich Dir, die Windel vor dem Zubettgehen und direkt nach dem Aufwachen zu wechseln. Auf diese Weise stellst Du sicher, dass die Windel saugfähig ist und den Urin der Nacht gut aufnehmen kann.
Sollte Dein kleiner Schatz nachts hingegen ohnehin mehrmals aufwachen, ist es natürlich möglich, die Windel zwischendurch zu überprüfen und gegebenenfalls zu wechseln. Probiere einfach aus, ob Dein Kind durch das Wickeln zu wach wird, sodass es danach nicht mehr einschlafen kann, oder ob es den Windelwechsel toleriert und danach vielleicht sogar besser weiterschläft, weil es wieder einen trockenen Po hat. Hier stellen sich viele Eltern oft die Frage, wer nachts aufsteht, wenn das Baby sie braucht.
Wann die Windel noch gewechselt werden sollte
Grundsätzlich empfehle ich, Dein Kind in folgenden Situationen zu wickeln:
- Vor einem Termin beim Kinderarzt
- Vor einem längeren Ausflug
- Vor jeder Autofahrt
- Bevor Du es in die Tage nimmst
Auf diese Weise gehst Du auf Nummer sicher, dass Dein Baby einen sauberen und trockenen Po hat und unterwegs nicht gleich eine Windel braucht. Trotzdem solltest Du die Wickeltasche immer dabei haben – schon allein, weil es jederzeit passieren kann, dass Dein kleiner Schatz Stuhlgang hat und eine frische Windel benötigt.
Worauf Du beim Wickeln noch achten solltest
Das Wickeln mag Dir am Anfang umständlich vorkommen und auch relativ viel Zeit in Anspruch nehmen. Schon nach ein paar Tagen werden Dir die Handgriffe aber ins Blut übergehen und Du wirst deutlich schneller und geübter.
Pass bitte immer auf, dass Du beim Wickeln vom Baby warme Hände hast. Babys empfinden kalte Hände auf ihrer nackigen Haut sehr unangenehm und beginnen oft zu weinen, wenn wir sie mit kühlen Händen anfassen. Wasch Dir am besten vor – und natürlich auch nach – dem Windelwechsel die Hände mit warmem Wasser und Seife.
Den empfindlichen Babypo kannst Du mit einem weichen Waschlappen oder mit Feuchttüchern säubern. Achte dabei auf die Hautfalten, denn dort setzen sich gerne Urin- und Stuhlreste fest. Bei kleinen Jungen sollte die Vorhaut zum Saubermachen nicht zurückgeschoben werden, da diese noch fest verklebt ist und sich erst mit der Zeit löst.
Der Windelwechsel ist eine gute Gelegenheit, um Dein Kind einige Zeit nackig strampeln zu lassen. Die frische Luft ist gut für den Popo und sorgt dafür, dass alles trocknen kann, bevor Du wieder eine neue Windel anziehst. Falls Du Angst vor einem Pipiunfall hast, kannst Du vorab ein Handtuch auslegen.
Wenn Du Dein Baby wickelst, überprüfe die Babyhaut auf Ausschlag und rote Stellen und verwende gegebenenfalls etwas Wundschutzcreme. Falls die Rötungen dadurch nicht abklingen, solltest Du den Kinderarzt aufsuchen.
Den Wickelplatz sicher und bequem gestalten
Ein sicherer und komfortabler Wickelplatz ist wichtig für ein angenehmes Wickelerlebnis. Du wirst in den ersten Lebenswochen viel Zeit am Wickeltisch verbringen und es kann sehr belastend sein, wenn Du Dich dabei nicht wohlfühlst. Deshalb rate ich zu einem fest eingerichteten Wickelplatz, der in der Höhe zu Deiner Körpergröße passt. Damit schonst Du Deinen Rücken. Richte den Wickelplatz so ein, dass Du alle wichtigen Utensilien griffbereit hast. Ablagen und Regale oberhalb der Wickelfläche sollten vermieden werden, denn von dort könnten Gegenstände herabfallen und Dein Baby verletzen. Ich persönlich empfinde Wickelkommoden als ideal. In den Schubladen kannst Du alle Wickelutensilien wie Windeln, Feuchttücher, Cremes und Wechselkleidung verstauen, sodass Du immer alles griffbereit hast.
Damit es Dein Baby bequem und kuschelig hat, solltest Du eine gepolsterte Wickelunterlage verwenden. Diese besitzt eine Oberfläche aus einem abwischbaren Material. Lege beim Wickeln ein Handtuch oder eine Stoffwindel darüber, um zu verhindern, dass Dein Baby friert. Außerdem ist eine Wärmelampe über dem Wickelplatz empfehlenswert – gerade, wenn Du ein Herbst- oder Winterbaby bekommen hast. Ein nackter Säugling kann sich nur wohlfühlen, wenn die Raumtemperatur bei ungefähr 25 Grad Celsius liegt. Falls Du den Raum also nicht permanent heizen willst, ist ein Heizstrahler auf jeden Fall eine gute Investition. Er sollte aber in einem ausreichenden Mindestabstand angebracht werden. Prüfe mit dem Unterarm die Temperatur, die unterhalb des Heizstrahlers entsteht, damit es Deinem kleinen Liebling nicht zu warm wird.
Es versteht sich von selbst, sei hier aber zur Sicherheit dennoch erwähnt: Lass Dein Baby niemals unbeaufsichtigt auf dem Wickeltisch. Eine Hand bleibt beim Wickeln immer am Kind – egal, wie klein es noch ist. Auch Neugeborene können ihren Rücken bereits durchdrücken, sodass ein Sturz vom Wickeltisch droht. Falls das Telefon klingelt oder Du etwas vergessen hast, nimm Dein Baby immer mit oder lege es sicher auf dem Boden oder im Stubenwagen ab.
Die richtigen Windeln auswählen – so geht’s
Die Auswahl an Windeln im Handel ist groß. Es gibt viele verschiedene Marken, Größen und Formen. so werden beispielsweise neben den klassischen Windeln auch Höschenwindeln angeboten. Wichtig ist vor allem, dass Du die passende Windelgröße wählst. Die Windel darf nicht zu klein sein, weil sie dann an der Haut Deines Babys reibt und zu Reizungen führt. Eine zu große Windel hat hingegen nicht genügend Auslaufschutz. Schließe die Windel nicht zu fest: Zwischen dem Bauch Deines Babys und der Windel sollten noch ungefähr zwei Finger Platz finden. Es ist auch ratsam, verschiedene Windelmarken auszuprobieren, denn nicht jedes Kind verträgt alle Windelsorten gleich gut.
Bei der Frage, ob es überhaupt Wegwerfwindeln oder nicht lieber Stoffwindeln sein sollten, gehen die Meinungen auseinander. Das ist auch wirklich Geschmackssache. Wenn Du in dieser Hinsicht unsicher bist, lohnt sich ein ausführlicher Vergleich der einzelnen Vor- und Nachteile in Bezug auf die Kosten, den Umweltschutz, das Auslaufen, die Hautverträglichkeit und das Trockenheitsgefühl.