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Wie entwickelt sich mein Baby: Was kann ein Baby ab wann?

Die Entwicklung Deines Babys wird nie wieder so schnell vonstattengehen wie im ersten Lebensjahr. Ein Wachstumsschub jagt den nächsten und kaum hast Du Dich versehen, ist Dein eben noch so kleiner und wehrloser Säugling plötzlich im Kleinkindalter angekommen. Ab ihrer Geburt durchleben Neugeborene und ihre Eltern daher eine sehr aufregende Zeit.

Schon in den ersten Lebensmonaten gibt es einige spannende Vorgänge, auf die viele Eltern regelrecht hin fiebern: das erste Lächeln, das erste bewusste Greifen und schließlich die erste Bauchlandung. Immer, wenn das Baby etwas Neues lernt, entlockt das seinen Eltern verständlicherweise jubelnde Reaktionen.

Doch wie genau entwickelt sich eigentlich ein Baby? Lächeln, drehen, robben, krabbeln, laufen, sprechen – was kann ein Baby ab wann? Auch, wenn kein Baby dem anderen gleicht und die Entwicklung eines Säuglings sehr individuell ist, laufen die Entwicklungsphasen im Allgemeinen recht ähnlich ab. In diesem Artikel habe ich daher einen kleinen, ungefähren Entwicklungskalender für Dich zusammengefasst. Er kann Dir dabei helfen, Dich zu orientieren, wann Du welchen Entwicklungsschritt bei Deinem Kind erwarten kannst.

 

Das Wichtigste vorab: Nicht alle Babys entwickeln sich im selben Tempo

Vorab möchte ich aber noch einmal betonen, dass sich Babys nicht alle im absolut selben Tempo entwickeln. Jedes Kind ist einzigartig und die Interessen und Fähigkeiten können sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Deshalb solltest Du niemals gleich in Panik verfallen, wenn Dein Kind etwas zu einem bestimmten Zeitpunkt noch nicht kann oder ein anderes Baby in seiner Entwicklung schon etwas weiter ist als Dein ungefähr gleichaltriger Schatz. Es gibt immer Kinder, die sich sehr schnell entwickeln und andere, die es etwas gemütlicher angehen lassen. Das ist kein Grund zur Sorge.

Die ersten Unterschiede zeichnen sich schon unmittelbar nach der Geburt ab: Es ist normal, dass Babys nach der Entbindung erst einmal an Gewicht verlieren. Wie schnell sie ihr Geburtsgewicht dann wieder erreicht haben, ist von Kind zu Kind vollkommen unterschiedlich. Manche brauchen nur ein paar Tage, andere bis zu zwei Wochen. Beides ist völlig normal.

Diese Abweichungen in Bezug auf das Wachstum und die Entwicklung setzen sich oftmals im gesamten ersten Lebensjahr fort. Das heißt, dass einige Babys viel schneller neue Kleidung brauchen, weil sie einfach in kürzerer Zeit wachsen und mehr zunehmen. Andere nehmen langsam zu, bekommen dafür aber beispielsweise früher Zähne. Manche Kinder legen viel Wert auf ihre motorische Entwicklung und können schon sehr früh krabbeln und laufen, während andere einen gemütlichen Charakter haben und sich eher kognitiv und sprachlich weiterentwickeln.

Trotzdem gilt: Wenn Du bezüglich der Entwicklung Deines kleinen Säuglings unsicher bist, wende Dich immer an Deinen Kinderarzt. Nur so kann ausgeschlossen werden, dass eine Krankheit oder Entwicklungsstörung vorliegt. Die regelmäßigen U-Untersuchungen dienen ebenfalls dazu, den aktuellen Entwicklungsstand zu beurteilen. Bei eventuellen Rückständen, die einen Handlungsbedarf erfordern, wird Dein Kinderarzt Dir dann Therapiemaßnahmen wie eine Physiotherapie vorschlagen.

 

Das erste Lächeln lässt Mamas und Papas Herz höher schlagen

Baby lacht

Babys können schon direkt nach der Geburt lächeln

In seinen ersten Lebenswochen wirkt Dein Baby erst einmal recht teilnahmslos. Es kann noch nicht wirklich mit Dir kommunizieren, schläft die meiste Zeit und erkennt seine vertrauten Bezugspersonen vor allem anhand ihres Geruchs. Durch viel Zuwendung, Körperkontakt und sanfte Berührungen gelingt es Dir aber dennoch, eine Verbindung zu Deinem kleinen Schatz aufzubauen. Du kannst auch mit ruhiger Stimme zu ihm sprechen, denn Geräusche kann Dein Baby auch jetzt schon gut hören. Schon bald brabbelt es selber und beginnt, Deine Laute nachzuahmen.

Bis es soweit ist und das erste Brabbeln zu hören ist, wird Dein kleiner Liebling aber in erster Linie seine Umgebung beobachten und mit großen Augen die menschliche Mimik studieren. Das ist wichtig, damit es im Alter von etwa sechs bis acht Wochen in der Lage ist, Dich ganz bewusst anzulächeln. Dies ist oft ein magischer Moment für Eltern, der sie für alle unruhigen Nächte und Strapazen der Geburt entschädigt.

Lächeln kann ein Baby schon direkt ab der Geburt. Es handelt sich dabei aber zunächst nur um ein reflexartiges Lächeln – das sogenannte Engelslächeln. Du kannst es meistens beim Schlafen beobachten und wirst dann vielleicht vermuten, dass Dein Baby etwas Schönes träumt. Wirklich bewusst setzt das Baby sein Lächeln aber erst ab der sechsten bis achten Lebenswoche ein und ist damit nun erstmals in der Lage, gezielt mit Dir zu kommunizieren und Dir auf Deine Bemühungen zu antworten.

 

Bewusst greifen: Jetzt kannst Du mit Deinem Baby spielen

Nicht nur der Reflex zum Lächeln ist dem Baby angeboren, sondern auch noch weitere Reflexe wie etwa der Saugreflex und der Greifreflex. Schon ab der Geburt kannst Du Deinem Baby den Finger reichen. Es wird ihn dann fest mit seiner Hand umschlingen und greifen. Nach und nach bietet sich der Greifreflex aber zurück, damit Dein Baby lernen kann, gezielt nach Gegenständen zu greifen.

Meist ist es im Alter von vier bis fünf Monaten soweit, dass Dein Baby gezielt nach allem greift, was sich in seiner Reichweite befindet. Wenige Wochen später ist Dein Kind dann auch in der Lage, ein Spielzeug länger festzuhalten, um es zu erforschen, in den Mund zu stecken, mit der Zunge abzulecken und daran zu saugen. Damit eröffnen sich Dir wieder neue Möglichkeiten der Interaktion mit Deinem Baby. Du kannst ihm nun interessante Gegenstände wie Rasseln oder Beißringe anbieten und ganz bewusst mit ihm spielen.

Baby Bauchlandung

Ein wichtiger Schritt der motorischen Entwicklung ist die Drehung auf den Bauch

 

Ab auf den Bauch: Wann schaffen Babys die erste Bauchlandung?

Der erste wichtige Schritt der motorischen Entwicklung im ersten Lebensjahr ist die Drehung auf den Bauch. Neugeborene liegen normalerweise die meiste Zeit in Rückenlage. Du kannst Deinen kleinen Schatz zwar tagsüber auch ab und an in die Bauchlage drehen, ein Muss dafür gibt es aber nicht. Mag Dein kleiner Schatz nicht auf dem Bauch liegen, gibt es keinen Grund, diese Position unter Zwang zu üben.

Früher oder später wird das Baby von allein die ersten Drehversuche unternehmen. Das geschieht meist zufällig. Denn: Wenn Dein Baby mit etwa drei bis fünf Monaten nach etwas greifen möchte, kann es passieren, dass es sich dabei aus Versehen herumrollt, weil es in ein Ungleichgewicht gerät.

Diese plötzliche neue Fähigkeit wirkt auf manche Babys sehr verstörend. Sie beginnen dann zu jammern und möchten, dass ihre Eltern sie auf den Rücken zurück drehen. Bis diese Drehung zurück auf den Rücken klappt, dauert bei vielen Säuglingen dann noch ein paar Wochen. Mit der Zeit merken Babys, dass sie in der neuen Position auf dem Bauch viel besser spielen und alles aus einer anderen Perspektive sehen können. Deshalb arbeiten sie schon bald bewusst daran, sich auf den Bauch zu drehen und bauen ihre neue Fähigkeit aus.

Sobald dann auch die Drehung zurück auf den Rücken klappt, hat das Baby eine erste Möglichkeit entdeckt, um sich durch den Raum zu bewegen – nämlich, indem es sich einfach herumrollt. Spätestens jetzt wird es Zeit, für eine kindersichere Umgebung zu sorgen.

 

Ein wichtiger Meilenstein: Das Baby kann sich selbst hinsetzen

Kinderärzte und Physiotherapeuten raten davon ab, das Baby schon hinzusetzen, bevor es selbst dazu in der Lage ist. Du kannst es zwar gut geschützt auf Deinem Schoß sitzen lassen, um beispielsweise ein Buch anzuschauen, solltest diese Sitzzeiten aber so kurz wie möglich halten. Die Muskeln und die Wirbelsäule sind erst dann stark genug für die sitzende Position, wenn Dein Baby es aus eigenem Antrieb schafft, sich aufzusetzen.

BabyDas dauert meistens, bis das Baby zwischensechs und acht Monaten alt ist. Es beginnt dann, sich in eine Art kniender Vierfüßlerstand zu bewegen und versucht so, sich zum Sitzen zu schieben. Am Anfang noch sehr wackelig, wird es diese Bewegung täglich üben, um in eine aufrechte Position zu gelangen. Sobald das Baby beide Hände beim Sitzen frei bewegen kann, spricht man davon, dass es frei sitzen kann. Erst jetzt solltest Du es in einem Hochstuhl sitzen lassen. Vorher ist es besser für den Rücken, dem Kind die Nahrung gut abgestützt auf Deinem Schoß anzubieten.

 

Wenn das Baby robbt, ist plötzlich nichts mehr sicher

Im Alter von ungefähr sieben bis neun Monaten beginnen dann viele Babys mit dem Robben. Es kann gut sein, dass diese Art der Fortbewegung zuerst einmal nur rückwärts klappt. Das kann für ein Baby sehr frustrierend sein, sodass es zu meckern und schreien beginnt, weil es ja eigentlich vorwärts will. Diese Art der Frustration ist aber ganz normal und ein wichtiger Antrieb für die Weiterentwicklung der eigenen Fähigkeiten. Früher oder später klappt es dann auch mit dem Robben nach vorn.

Dabei bleibt der Po noch am Boden. Das Baby zieht sich mit den Armen nach vorn und schiebt jeweils mit dem entgegengesetzten Bein nach. Die Bewegungskoordination ist daher schon ähnlich wie beim späteren Krabbeln. Diese Vorwärtsbewegung ist für die Kleinen sehr anstrengend. Wundere Dich daher nicht, wenn es plötzlich bei den Mahlzeiten viel mehr verdrückt als zuvor. Übrigens: Mit dem Robben beginnt oft auch die Phase, in der Babys fremdeln. Sie streben jetzt erstmals bewusst nach Autonomie, merken aber gleichzeitig, dass ihre Welt noch viel größer ist als gedacht. Das führt bei vielen Kindern dazu, dass sie auf Fremde verängstigt reagieren und sich nur bei Mama und Papa richtig sicher fühlen.

 

Auf geht’s in den Vierfüßlerstand und das große Krabbeln beginnt

Der nächste große Entwicklungsschritt eines Babys, das schon robben kann, ist dann oftmals das Krabbeln. Damit das klappt, trainiert das Baby erst einmal fleißig den Vierfüßlerstand. Dabei muss es seinen Po anheben und die Unterarme einsetzen, um sich vom Boden abzustützen. Zunächst wird es in dieser Position verharren und dabei hin und her wackeln – ein sehr lustiger Anblick.

Schon bald macht es aber erste Fortschritte bei der Fortbewegung und beginnt mit dem Krabbeln. Das geschieht oft zwischen dem siebten und zehnten Monat. Dabei bewegen sich immer ein Arm und das gegenüberliegende Bein vorwärts. Das Krabbeln ist daher eine motorische Höchstleistung für Dein Baby. Nach den ersten Krabbelschritten dauert es nicht mehr lange, bis Dein kleiner Schatz in Höchstgeschwindigkeit die ganze Wohnung erkunden will. Sobald Babys richtig krabbeln können, fragen sich viele Eltern, wo sie ihr Baby krabbeln lassen können.

 

Ab nach oben: Nun will das Baby stehen und erste Gehversuche unternehmen

Wenn Dein Baby krabbeln kann, vergehen nur noch einige Wochen, bis es sich auf die Knie zieht, um noch mehr zu sehen. Sobald die Muskeln stark genug sind, wird es sich dann auf die Füße stellen, indem es sich an Gegenständen hochzieht. Das gelingt manchen schnellen Kindern schon mit acht Monaten, andere brauchen bis zu 14 Monate dafür und beides ist absolut normal.

Sobald das Kind stehen kann, unternimmt es dann auch erste Gehversuche, hangelt sich an Möbeln entlang oder schiebt Stühle vor sich her. Trotzdem solltest Du das Laufen nicht an den Händen üben, denn das ist nicht nötig und oftmals sogar eher schädlich für die Haltung Deines Kindes.

 

Mama und Papa platzen vor Stolz: Die ersten freien Schritte

Zwischen dem 11. und 18. Monat wird Dein Baby dann wahrscheinlich die allersten freien Schritte schaffen. Bis dahin wird es oft stolpern und auf die Knie fallen. Auch das ist völlig normal, wenngleich es vielen Eltern weh tut, das mitanzusehen.

Kleinkind

Bei der Entwicklung Deines Babys solltest Du dich nicht stressen lassen und auf keinen Fall vergleichen!

Natürlich warten alle Eltern sehr ungeduldig auf die ersten Schritte, um dann vor Stolz fast zu platzen, wenn es endlich soweit ist. Sollte es bei Deinem Kind etwas länger dauern, brauchst Du aber keine Angst haben. Manche Kids sind einfach gemütlich und der Drang zu laufen ist bei ihnen nicht so ausgeprägt. Falls Dein Kind jedoch mit etwa 20 Monaten noch immer nicht läuft, solltest Du Dich an Deinen Kinderarzt wenden.

 

Fazit: Bei Babys Entwicklung nicht vergleichen und nicht stressen lassen

Es liegt in der Natur der Dinge, dass Eltern ihre Kinder miteinander vergleichen, sobald mehrere Babys und Kleinkinder eines ähnlichen Alters aufeinander treffen. Das ist aber nicht empfehlenswert! Bitte denke immer daran, dass jedes Kind anders ist. Bei manchen geht die motorische Entwicklung schneller, bei anderen eher die Sprachentwicklung und wieder andere brauchen schon sehr früh keine Windeln mehr.

Mach Dir also keine Sorgen, wenn Dein Kind etwas noch nicht kann, was es laut anderen schon können müsste oder was andere Kinder im gleichen Alter schon längst beherrschen. Und falls Du doch einmal besorgt bist, ob Dein Kind womöglich eine Entwicklungsstörung hat, zögere nicht, jederzeit Deinen Kinderarzt um Rat zu fragen.



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