Babyphone Handy App: Welche Apps für iOS und Android sind empfehlenswert?
Neugeborene und Säuglinge verursachen eine Menge Arbeit, sodass Du als Elternteil häufig kaum noch zur Ruhe kommst: Windeln wechseln, füttern, tragen, beruhigen, trösten, bespaßen, kuscheln und in den Schlaf begleiten sind nur einige der Aufgaben, die im Laufe des Tages immer wieder anfallen. Meist kannst Du Deine Beine erst hochlegen und Dich entspannen, wenn das Baby schläft.
Um Dein Baby beim Schlafen zu überwachen, bist Du mit einem Babyphone richtig beraten. Sollte Dein Baby unruhig werden oder gar schreien, informiert es Dich sofort und Du kannst zu Deinem Kind gehen, um es zu beruhigen. Eine preiswertere Alternative zum herkömmlichen Babyphone ist dabei eine Babyphone Handy App. Es gibt sie sowohl für Android als auch für iOS in unterschiedlichen Varianten.
Bevor Du Dir die erstbeste Babyphone Handy App im App-Store herunterlädst und nutzt, solltest Du diesen Ratgeber lesen. Die Anzahl an Smartphone Apps mit Babyphone-Funktion ist zwar groß, aber längst nicht alle Programme können im Alltag wirklich überzeugen. Ich habe mich ein bisschen durchgetestet und stelle Dir in diesem Artikel die jeweils besten Babyphone Handy Apps für Android und iOS vor.
Inhaltsverzeichnis
Die Funktionsweise der Babyphone Handy Apps einfach erklärt
Doch zunächst möchte ich einmal die Frage klären, wie genau ein solches Babyfon für das Smartphone überhaupt funktioniert. Zunächst benötigst Du dafür zwei Smartphones, die am besten dasselbe Betriebssystem haben sollten – also beispielsweise zwei Android-Smartphones oder zwei iPhones. Alternativ kannst Du auch anstelle eines zweiten Smartphones ein Tablet verwenden, welches Du als Babystation bei Deinem Kind platzierst. Das zweite Gerät trägst Du als Elternstation dann immer bei Dir. Hast Du zwei passende Geräte gefunden, gehst Du wie folgt vor:
- Lade die Babyphone-App auf beiden Geräten herunter und installiere sie.
- Ein Gerät musst Du bei der Installation als Sender konfigurieren, das andere als Empfänger. Der Empfänger dient Dir dann als Babymonitor, über den Du Dich jederzeit darüber informieren kannst, was Dein Nachwuchs gerade macht.
- Per WLAN oder über das mobile Datenvolumen des Handynetzes wird die Verbindung zwischen Babyeinheit und Elterneinheit aufrechterhalten – und zwar auch über weite Distanzen. Stelle also sicher, dass die Internetverbindung zu jeder Zeit funktioniert.
- Um die Strahlung zu reduzieren, sendet das Sender-Gerät bei Deinem Baby nicht dauerhaft. Erst ab einem gewissen Lautstärkepegel im Kinderzimmer werden Signale an das Smartphone gesendet, welches als Elterneinheit fungiert. Deshalb ist die Strahlenbelastung meist sogar niedriger als bei herkömmlichen Babyphones. Übrigens: Der Schwellwert für die Lautstärke kann meist individuell eingestellt werden, sodass Du vor der Nutzung einen Blick in die Bedienungsanleitung werfen solltest.
- Babyphone Handy Apps haben den Nachteil, dass sie meist viel Strom benötigen. Um zu vermeiden, dass der Akku des Babyeinheit-Smartphones während der Überwachung zur Neige geht, solltest Du es mit dem Ladekabel an die Steckdose anschließen.
Ein Vorteil besteht darin, dass die Basisversion der Babyphone-Apps oft kostenlos ist. Möchtest Du den vollen Funktionsumfang nutzen, fällt dann aber eine kleine Gebühr an. Ich persönlich finde Babyphone Handy Apps besonders für unterwegs praktisch – sei es auf Reisen oder bei den Großeltern. Dann musst Du nämlich nicht immer das normale Babyphone mitschleppen.
Die drei besten Apps für iOS-User
Für meinen Praxistest habe ich mehrere Apps für iOS ausprobiert. In den nächsten Abschnitten stelle ich Dir meine drei persönlichen Testsieger für dieses Betriebssystem etwas genauer vor.
1. Babyphone 3G
Die App „Babyphone 3G“ gibt es nicht nur für iOS, sondern auch für Android. Meiner Meinung nach ist sie für Apple-Geräte die beste Option. Damit ist nicht nur eine Audio-Überwachung möglich, sondern auch eine Video-Überwachung. Diese klappt dank Nachtlicht-Funktion sogar auch dann, wenn im Schlafzimmer Deines Babys kein Licht ist.
Die Empfindlichkeit des Mikrofons kannst Du individuell regeln und bemerkst somit beispielsweise auch, wenn Dein Kind nur sehr leise brabbelt, wenn es aufwacht. Ich empfinde das als Vorteil, denn eines meiner Kinder hat nie geweint, wenn es wach wurde, sondern fing dann immer an, leise zu singen oder im Bett zu turnen. In diesem Fall gibt die Babyphone-App „Babyphone 3G“ dennoch ein Signal aus, wenn Du die Empfindlichkeit entsprechend einstellst.
Du hast sogar die Möglichkeit, ein Aktivitätsprotokoll anzulegen, um das Schlafverhalten Deines Babys im Blick zu behalten. Sollte es zu Verbindungsproblemen oder Auffälligkeiten im Kinderzimmer kommen, wirst Du per Vibrationsalarm informiert. Auch eine Gegensprechanlage ist vorhanden. Solltest Du also gerade mal eben bei Deinen Nachbarn sein, wenn Dein Baby wach wird, kannst Du es über die Gegensprechfunktion dennoch beruhigen. Um die App auszuprobieren, kannst Du sie Dir zunächst gratis im App-Store herunterladen. Die Vollversion mit allen Features kostet knapp 5 Euro.
2. Luna
Auch Luna ist eine iOS-App mit nützlicher Babyphone-Funktion, die auf jeden Fall ein großes Potenzial hat. Die App gibt es gratis im App-Store, aber die Premium-Variante kostet etwa 8 Euro. Diese Version bietet Dir dann beispielsweise auch 3G- oder LTE-Unterstützung. Luna hat im Vergleich zu anderen Babyphone-Apps den Vorteil, dass sie auch im Hintergrund weiterläuft. Du kannst Dein iPhone also ganz normal wie immer nutzen, auch wenn die Babyüberwachung aktiv ist. Sollte es zu einer Verbindungsstörung kommen oder Dein Baby sich melden, bekommst Du von der App direkt eine Benachrichtigung.
Mit der Audio-Funktion kannst Du entweder ab und zu oder auch dauerhaft hören, was im Kinderzimmer passiert. Von letzterem rate ich aber eher ab, da das permanente Senden die Strahlenbelastung erhöht. Auch eine Video-Funktion ist vorhanden, sodass Du dann beispielsweise nach Deinem Kind schauen kannst, wenn es zu weinen beginnt oder Du andere Geräusche hörst. Laut den Entwicklern ist Luna auch besonders akkusparend, was ebenfalls ein Pluspunkt im Vergleich zu diversen anderen iPhone-Apps mit Babyphone-Funktion ist.
3. MAM Baby Phone
Auch die „MAM Baby Phone“-App hat viel zu bieten. Sie bringt alle Funktionen eines normalen Babyphones mit – und noch viele praktische Zusatzfeatures. Diese App ist nicht nur für iOS, sondern auch für Android erhältlich. Das hat einen wesentlichen Vorteil: Sie lässt sich unabhängig vom Betriebssystem verwenden. Hat also das eine Elternteil ein iPhone und das andere ein Android-Smartphone, so können die beiden Handys mit der „MAM Baby Phone“-App gekoppelt werden und es wird kein zusätzliches Gerät benötigt.
Ein Highlight ist der Nachtmodus. Mit der Nachtsicht-Funktion siehst Du Dein Baby auch im Dunkeln gut. Hier können viele andere Apps nicht mithalten. Die Gegensprechfunktion ist ebenfalls vorhanden, sodass Du Deinen Säugling schon beruhigen kannst, bevor Du persönlich bei ihm bist. Als sehr schön empfand ich die Einschlaffunktion. Du kannst über die App beruhigende Musik abspielen lassen. Ein Lied dafür wird gratis angeboten, der Rest ist kostenpflichtig. Dafür hast Du die Möglichkeit, Deine eigenen Schlaflieder aus der Bibliothek downzuloaden. Die App ist für iOS 13 optimiert und funktioniert mit WLAN ebenso wie mit 3G, 4G und LTE.
Die drei besten Apps für Android-User
Natürlich hat mich auch interessiert, welche Babyphone-Apps auf Android-Geräten am überzeugendsten sind. Aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen kann ich vor allem die folgenden Apps für User mit Android-System empfehlen:
1. Dormi
Unter den Android-Apps ist für mich „Dormi“ die Nummer 1. Sie ist kostenlos und kann zwei oder mehr Android-Geräte via WLAN oder über das mobile Internet miteinander verbinden. Die Reichweite ist daher nahezu unbegrenzt. Praktisch: Die App informiert Dich immer über den aktuellen Akkustand des Sendergerätes neben dem Kinderbett. Dadurch bekommst Du rechtzeitig mit, wenn der Akku leer ist.
Lautere Geräusche werden ich Echtzeit übertragen und auf dem Empfängergerät abgespielt. Du kannst auch die „Sprechen“-Funktion verwenden, um Dein Kind aus der Ferne zu beruhigen. Sollte Dein Baby unruhig werden, wirst Du darüber mit einem Signalton oder Vibrationsalarm informiert. Besonders toll finde ich, dass auf das Sender-Smartphone eingehende Textnachrichten oder Anrufe dank Dormi-App direkt an das Empfänger-Smartphone weitergeleitet werden. So wird verhindert, dass Dein Baby aufwacht, weil das Smartphone neben seinem Bettchen plötzlich klingelt.
2. Babyphon (Baby Monitor)
Die App „Babyphon (Baby Monitor)“ für Android ist kostenpflichtig. Damit kannst Du aber auch nicht nur die Geräusche Deines Babys in dessen Schlafzimmer überwachen, sondern zusätzlich die Schlafphasen protokollieren. Eine Besonderheit bei dieser App besteht darin, dass Du nicht sofort informiert wirst, wenn Dein Baby etwas unruhiger wird. Stattdessen wird direkt eine Audiodatei abgespielt, um Dein Kind zu beruhigen. Diese kannst Du selbst bestimmen – und etwa ein paar beruhigende Sätze einsprechen oder die liebsten Schlaflieder Deines Kindes wählen.
Erst, wenn Dein Baby daraufhin nicht wieder zur Ruhe kommt, ruft die Babyphone-App die von Dir festgelegte Nummer an. Dann hast Du die Möglichkeit, Dein Kind selbst zu beruhigen und mit ihm zu sprechen. Dieses Feature hat den Vorteil, dass die App auch ohne Internet-Verbindung funktioniert. Ob Dir diese Funktionalität im Alltag gefällt, musst Du selbst entscheiden. Für ganz kleine Säuglinge würde ich die App nicht empfehlen, aber bei meinen älteren Kindern habe ich damit tatsächlich ganz gute Erfahrungen gesammelt. Wichtig ist nur, das Sender-Smartphone auf lautlos zu stellen, damit Dein Kind durch Anrufe oder Nachrichten nicht geweckt wird.
3. WiFi Baby Monitor
Zu guter Letzt gibt es für Android-Systeme noch den „WiFi Baby Monitor“ von Papenmeier Software UG, welcher mit einer direkten WLAN-Verbindung arbeitet. Die Testversion hierfür ist gratis. Lautere Geräusche werden von dem Sender-Smartphone direkt ans Empfängergerät weitergegeben. Dann kannst Du bei Bedarf die Gegensprechfunktion aktivieren, um mit Deinem Kind zu reden.
Sofern Probleme auftreten – wie etwa ein niedriger Akkustand beim Sende-Smartphone oder Verbindungsprobleme –, bekommst Du direkt eine Warnung auf Dein Smartphone. Du hast auch die Möglichkeit, Dir einen genauen Einblick ins Kinderzimmer zu verschaffen, indem Du einen Blick auf das Livebild der Smartphone-Kamera wirfst. Du kannst das LED-Licht am Sender-Smartphone mit der App fernsteuern, um auch bei Dunkelheit zu erkennen, was Dein Baby gerade treibt.
Fazit: Babyphone Handy Apps sind oft sehr leistungsstark
Alles in allem überzeugen moderne Babyphone Handy Apps mit einem großen Funktionsumfang bei niedrigen Kosten. Hast Du also mehrere Smartphones im Haushalt, kannst Du Dir im Prinzip die Zusatzkosten für ein Babyphone sparen. Die Handhabung der Apps ist einfach und Du hast zahlreiche Einstellmöglichkeiten: Die Empfindlichkeit für den Geräuschpegel lässt sich anpassen und bei vielen Apps gibt es eine Videofunktion, sodass sogar eine Videoüberwachung Deines Kindes möglich ist. Sollte es einmal zu einem Verbindungsabbruch kommen – beispielsweise durch ein Funkloch im Mobilfunknetz –, wirst Du darüber sofort informiert. Die Audio- und Videoübertragung erfolgen mit sicherer Verschlüsselung.
Aber: Im Gegensatz zu den meisten richtigen Babyphones haben Babyphone Handy Apps oft Schwierigkeiten mit der Nachtsicht im Dunkeln. Oft musst Du die LED am Handy einschalten, um überhaupt etwas erkennen zu können. Da Babys meistens gerne bei Dunkelheit schlafen, ist das meiner Meinung nach ein Nachteil. Etwas ungünstig finde ich auch, dass der Akku des Sende-Smartphones so stark belastet wird. Das kann – zumindest auf Dauer – auch nicht so gut für die Akkuleistung sein. Daher empfehle ich für den dauerhaften Gebrauch daheim eher ein klassisches Babyphone oder ein extra Babyphone fürs WLAN, das bei mir im Vergleich oder im Test der Stiftung Warentest gut abschneiden konnte. Lies gerne meine Testberichte und Ratgeber, um ein passendes Babyphone zu finden.