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Baby schreit viel – vielleicht weiß der Kinderarzt einen Rat?

Kathy weiß sich nicht mehr zu helfen, ihr fünf Wochen altes Baby schreit viel. Am liebsten ist der kleine Max auf ihrem Arm. Sobald sie ihn ablegt, fängt er an zu schreien.  Vor einer Woche war sie mit ihm beim Kinderarzt und hat noch davon geschwärmt, wie wenig ihr Kind brüllen würde. Zwei Tage später fing es an mit dem Geschrei. Hunger kann er nicht haben, denn die Flasche lehnt er kategorisch ab, wenn er diese Schrei-Attacken hat. Selbst nach dem Stillen ist er nicht zu beruhigen. Das Baby brüllt viel, unabhängig von Tages- oder Nachtzeit. An Schlaf war für die Eltern nicht zu denken. Mit einem Alter von einem Monat hatte er doch nur geschrien, wenn er Hunger hatte. Nachdem er seine Flasche getrunken hatte, beschäftigte sich Kathy noch eine Weile mit ihm und legte ihn dann wieder in seine Wiege. Ganz plötzlich und ohne Grund änderte sich das Verhalten Ihres Sprösslings. Der Kleine schrie ständig wie am Spieß, egal ob nach dem Stillen oder in den späten Nachstunden, das ständige Babygeschrei zerrte an den Nerven der Mutter. Max war nur dann still, wenn Kathy ihn auf dem Arm nahm, das jedoch war keine Hilfe und entwickelte sich zu einem Problem. Im Haushalt kommt sie zu nichts mehr, außer wenn sie Max schreien lässt. 

Baby Hebamme

Eltern können die Hebamme um Rat bitten, da sie oft viel Erfahrung mit Säuglingen haben

Das will sie natürlich nicht, denn anscheinend sucht er ihre Nähe. Warum sonst würde der Kleine mit dem Schreien aufhören, sobald sie ihn auf den Arm nimmt. Wenn es nach Max ginge, hätte er Tag und Nacht Dauerkörperkontakt mit Kathy oder dem Papa Sandro. Er hängt anscheinend sehr an seinen Eltern, denn bei Großeltern und anderen Menschen hält er es nur kurze Zeit aus, dann fängt er an zu quengeln. Wenn darauf niemand reagiert, schreit das Baby, bis es endlich wieder von Kathy oder Sandro genommen wird. Das Baby ist nur am Schreien, wenn es nicht bei Mama oder Papa auf dem Arm ist. Der Kleine brüllt auch nachts viel, zumindest wenn er in seiner Wiege liegt. Kathy und Sandro haben sich extra für den Kauf einer Wiege entschieden, weil sie gelesen haben, dass Babys sich in der Wiege geborgen fühlen. Max findet es darin aber augenscheinlich nicht so gemütlich und kuschelig, sonst würde er ja ohne Probleme schlafen.  Eine Bekannte hatte dasselbe Problem mit ihrem Baby. Erst als sie das Kind in ein Babybettchen legte, ging das Einschlafen wesentlich besser. Das Kind wurde nur wach, wenn es Hunger hatte. 

Dennoch war die Wiege für Kathy keine unnütze Anschaffung, da sie darauf hofft, dass ihr zweites Kind darin schläft. Sie ist wieder schwanger und die Wiege steht im bereits eingerichteten Kinderzimmer. Trotzdem war Kathy mit den Nerven langsam am Ende denn das Schreien Ihres Kindes ging Ihr an die Substanz. Nicht nur dass Ihr das wenige Schlafen in Ihrem Zustand zu schaffen machte, sie fürchtete sich bereits vor der Geburt ihres zweiten Kindes. Dennoch wollte Sie mit Ihrem Mann den Versuch wagen und Max in das Babybett legen. Vielleicht würde dann das Babygeschrei kein Thema mehr zwischen Ihnen sein. Das Bettchen wird von Max nicht angenommen, das Baby brüllt immer noch viel und lässt sich erst wieder auf dem Arm von Kathy oder Sandro beruhigen. Hier stellt sich zudem die Frage, wer nachts aufsteht, wenn das Baby weint?

Babygeschrei im eigenen Bettchen

Im Kinderwagen gibt das Kind nur sehr selten Laut, zumindest solange er geschoben wird. Mittlerweile nimmt Kathy den Kinderwagen mit in die Wohnung und schiebt Max darin damit er endlich schlafen kann kann. Dann hat sie zumindest eine halbe Stunde, in der sie etwas im Haushalt machen kann. Länger als eine Stunde schläft er auch im Kinderwagen nicht. Dann wacht er auf und schreit, bis er wieder auf Kathys Arm ist. Mittlerweile hat Kathy ein Tragetuch gekauft und je nachdem was sie gerade im Haushalt machen muss, legt sie Max hinein. Dann liegt er eng an ihrem Körper und sie hat beide Hände frei, um zum Beispiel Wäsche aufzuhängen oder zusammenzulegen. Mit Max im Tragetuch kann sie zwar nicht alles machen, aber doch sehr viel. Diese Anschaffung hat sich gelohnt, denn seitdem ist das Baby wesentlich ruhiger. Von einer Freundin, der sie davon erzählt hat, bekam sie den Tipp Max zu Pucken. Fest in ein Tuch gewickelt könnte er sich auch in seinem Bettchen geborgener fühlen. Kathy hat es ausprobiert und Max hat tatsächlich ohne zu schreien in seinem Bettchen geschlafen. Den Kinderwagen konnte sie jetzt wieder in den Hausflur verbannen. Länger als eine Stunde schläft er zwar auch gepuckt nicht, aber er schläft jetzt wenigstens in seinem Bett. Ein weiteres Thema mit welchem sich Eltern beschäftigen sollten, ist der richtige Schlafplatz für ihr Baby.

Für Kathy und Sandro ist das schon ein großer Fortschritt. Seit Max angefangen hat so übermäßig viel zu schreien schläft er nachts im Bett seiner Eltern. Mit dem Baby im Elternbett sind die Nächte für Kathy und Sandro nicht mehr so erholsam wie zuvor. Bei jedem Geräusch das Max von sich gibt werden sie wach, an erholsamen Schlaf ist nicht mehr zu denken. So richtig tief und fest haben sie seit der Geburt von Max sowieso nicht mehr geschlafen, aber seit er bei ihnen im Bett liegt, ist es ganz schlimm. Morgens, wenn der Wecker klingelt, sind sie so gerädert, als hätten sie die ganze Nacht nicht geschlafen. Sobald Max tagsüber in seinem eigenen Bett länger als nur eine Stunde in den Schlaf gefunden hat, wollen sie das Thema Elternbett endlich erledigen. Im Hauruck-Verfahren geht das nicht, das ist ihnen bewusst. Aber sie sehen jetzt dank dem Pucken ein Licht am Ende des Tunnels. Als sie dachten, dass Max jetzt so weit ist, haben sie ihn abends in sein eigenes Bettchen gelegt. Er hat erstaunlicherweise geschlafen und alles schien gut zu sein. Die zweite Nacht war auch noch in Ordnung, aber in der dritten Nacht fing das Baby plötzlich an zu schreien. Kathy hat ihm eine Flasche gegeben, ihn mit einer frischen Windel versorgt und wieder in sein Bett gelegt. Das Kind hat geschrien, und sobald sie ihn auf den Arm genommen hat, war er wieder still. Sobald er las Bettlaken unter sich spürte schrie Max los. Da Kathy hundemüde war, nahm sie ihn wieder mit in ihr Bett und der Kleine schlief den Rest der Nacht wie ein Engel. Kathy war frustriert, alles war wieder beim Alten. Das Baby ist nur still, wenn es Kontakt mit seinen Eltern hat. Ob das bei Babys normal ist? Beide Eltern wurden unsicher und vereinbarten beim Kinderarzt einen Termin, um endlich Hilfe zu bekommen.

Baby schreit viel Kinderarzt Rat

Ein Kinderarzt kann oft gute Ratschläge geben, an die Eltern davor nicht gedacht haben

 

Kerngesundes Kind – trotzdem ständiges Geschrei

Sie glaubten nicht, dass Max krank war oder unter Dreimonatskoliken litt. Wenn das der Fall wäre, würde er sich ihrer Meinung nach nicht so schnell beruhigen, wenn sie ihn auf den Arm nehmen. Auch während der Untersuchung war das Kind ständig am Schreien. Der Kinderarzt konnte aber nichts finden, außer dass Max ein kerngesundes Baby ist. Er entwickelt sich erstklassig und er vermutet, dass es sich vielleicht um meinen Entwicklungsschub handelt. Als ihm Kathy aber sagte, wie lange ihr Kind schon so unruhig ist, meinte er, dass es sich dann wahrscheinlich doch nicht um einen Wachstumsschub handelt. Er fragte, ob sich etwas verändert hat, zum Beispiel der Tagesablauf, der Ablauf des Stillen oder gar die Ernährung. Kathy und Sandro verneinten – ihnen fiel nichts ein. Der Kinderarzt meinte sie sollten in Ruhe darüber nachdenken. Oft sind es nur kleine Veränderungen. Von den Eltern werden diese oftmals nicht als Veränderungen wahrgenommen. Babys aber sind sehr feinfühlig und können auf kleinste Veränderungen regieren. Es kann sein, dass das Baby sehr viel weint, wenn seine Ernährung umgestellt wird oder die Stunde vor dem ins Bettgehen, plötzlich nicht mehr so harmonisch ist. Mehr zu dem Thema erfährst Du in meinem Beitrag “Hilfe mein Baby schreit immer Abends“. Das Baby weint viel, weil es auf diesen Missstand hinweisen will. Die Frage ob ihr Baby ein Schreikind ist hat der Kinderarzt verneint. Da Max sofort mit dem Schreien aufhört, wenn er den Körperkontakt zu Kathy oder Sandro hat, kann er das ausschließen. Schreikinder hören auch auf dem Arm der Eltern nicht auf zu schreien. Diese Babys haben in der Regel nach der Geburt Probleme damit die vielen neuen Reize zu verkraften und finden schwer einen Rhythmus zwischen Wachen und schlafen. Der Kinderarzt merkt, dass Kathy und Sandro ziemlich angespannt sind und sie gehofft hatten er wüsste vielleicht eine Hilfe. Das war leider nicht der Fall, er gab ihnen aber den Rat sich Hilfe von Verwandten und Freunden zu holen. Großeltern sind immer gerne bereit ihre Enkelkinder zu hüten. Dann könnten Kathy und Sandro ab und zu aus ihrer Elternrolle schlüpfen, sich ausruhen und neue Kraft tanken. Wenn ein Baby ohne Grund schreit, ist das eine große psychische Belastung für die Eltern. Mit einer kleinen Auszeit sieht die Welt wieder ganz anders aus. Der Kinderarzt sagte ihnen, dass sie dabei kein schlechtes Gewissen haben müssen. Sie schieben ihr Baby nicht ab und für Max wäre es ganz gut, wenn er sich auch an andere Menschen gewöhnt. Diesen Schritt sollten sie aber langsam gehen. Die Babybetreuung sollte anfangs zu ihnen in die Wohnung kommen, so kann sich Max in seiner gewohnten Umgebung für ein paar Stunden langsam an andere Menschen gewöhnen. Wenn das Baby viel schreit, wird es sich mit der Zeit auch auf dem Arm einer neuen Bezugsperson beruhigen. Auf die Frage ob sie Max vielleicht zu sehr verwöhnt haben kam ein klares „Nein“. Ein Baby kann man nicht verwöhnen, indem man ihm die Liebe, Nähe und Aufmerksamkeit gibt, die es für eine gesunde Entwicklung braucht. Dabei handelt es sich um Grundbedürfnisse, die jeder Mensch braucht. Damit war der Besuch beim Kinderarzt beendet. Das Gespräch mit dem Arzt hat die beiden wieder zuversichtlicher gestimmt. Vielleicht gibt es bald endlich eine positive Entwicklung.

 

Was hat sich geändert, weil das Baby viel schreit?

Zu Hause angekommen setzen sie sich gleich mit Kathys Mutter in Verbindung und besprachen mit ihr, dass sie jeden zweiten Vormittag ein paar Stunden vorbeikommt. Während dieser Zeit konnte sich Max langsam an die Oma gewöhnen, die ihn ihrer Meinung nach viel zu selten sah. Außerdem überlegten Kathy und Sandro, was sich bei ihnen wohl geändert haben könnte. Ihnen viel nichts ein! Nach dem Abendbrot nahm Sandro den Kleinen und Kathy wuselte durch die Wohnung, um die Küche aufzuräumen, zu saugen und alles zu machen, was tagsüber mit Max nicht mehr möglich ist. Während sie ihrer Arbeiten erledigte, fiel ihr ein, was sich verändert hatte. Bevor Max mit dem vielen Schreien begonnen hat, saßen sie zusammen mit ihm auf dem Sofa. Sie haben zu dritt gekuschelt und gespielt, bis es Zeit wurde, ihn ins Bett zu bringen. 

Baby

Manchmal sind es kleine Veränderungen im Alltag, die dazu führen, dass Dein Baby viel schreit

Wenn Max damals nur einen Entwicklungsschub hatte und daraufhin die Abende nicht mehr so harmonisch verliefen, könnte das ein Grund dafür sein, dass das Baby so viel weint. Max wurde auch an diesem Abend wieder in das Bett der Eltern gebracht. Kathy setzte sich danach zu Sandro aufs Sofa und erzählte, was ihr aufgefallen ist. Für die beiden war der Ablauf des Abends so selbstverständlich geworden, dass sie ohne den Tipp vom Kinderarzt vermutlich nie darauf gekommen wären. Ihr Baby schreit möglicherweise viel, weil es die Harmonie vor dem Zubettgehen vermisst. Der kleine Spatz konnte sich nicht daran gewöhnen, dass Mama mit ihrem abendlichen herum Gewusel die Harmonie zerstörte. Ab dem nächsten Tag sollte sich das wieder ändern. Die abendliche Kuschel- und Spielstunde musste wieder eingeführt werden. Des Weiteren achtete Sie mehr auf Ihre Ernährung, da sie Max zum Teil noch stillte, denn manche Kinder reagieren auf die einen oder anderen ungewöhnlicheren Nahrungsmittel mit Schreien. Die Oma sollte auch jeden Tag kommen, damit Max sich an sie gewöhnte. Zudem hatte sie wesentlich mehr Erfahrung mit Kinder, den Kathy hatte noch drei Geschwister. Vielleicht konnten sie dann auch wieder einmal zusammen ausgehen. Bevor Max auf die Welt kam, sind sie regelmäßig ausgegangen. Jetzt waren sie schon wochenlang nur zu Hause und sehnten sich nach Abwechslung.

 

Die Harmonie ist wieder hergestellt – das Kind ist die Ruhe selbst.

Max hat sich an die Oma gewöhnt. Wenn er die Oma sieht freut er sich. Sie kommt jetzt nur noch zweimal pro Woche, dafür aber für mehrere Stunden. In dieser Zeit geht Kathy einkaufen, zum Friseur oder erledigt andere Dinge. Manchmal bleibt sie aber auch zu Hause und Max wird von Oma abgeholt. Ihre Freizeit nutzt Kathy für Hausarbeiten, die liegengeblieben sind oder um sich einfach eine Wellnessstunde im eigenen Badezimmer zu gönnen. Das Baby schreit viel weniger und die gewohnte Harmonie hat wieder Einzug gehalten. Kathy, Sandro und Max sind eine glückliche und rundum zufriedene kleine Familie. Die erhoffte positive Entwicklung ist tatsächlich wahr geworden, denn Max ist jetzt wesentlich ruhiger.  Für Kathy und Sandro war es eine genauso schlimme Phase wie für Max. Beim zweiten Kind würden sie diese Fehler nicht mehr machen. Sie haben sich ein Buch gekauft, in dem alles über die Entwicklung eines Babys steht. Außerdem waren sie im Umgang mit Max sehr unsicher. Mit Babys hatten sie zuvor nicht viel Kontakt und von den wenigen Eltern, die sie kannte, hatte keiner scheinbar das Problem mit einem ständig schreienden Kind. Mit zwei Kinder würde das anders werden. Sie würde hier komplett Stillen und auf eine gesundere Ernährung als jetzt achten.



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