Atemüberwachungsgerät fürs Baby: Pro und Contra
Eltern von Neugeborenen haben häufig Sorge, ihr Baby könne am plötzlichen Kindstod sterben. Kein Wunder, denn dieses Schicksal ist für alle Eltern der größtmögliche Schock. Die gute Nachricht vorab: Das Risiko ist heutzutage minimal, sofern Du ein paar Maßnahmen zur Vorbeugung ergreifst.
Auch ein Babyfon mit Atemüberwachungsgerät – einer sogenannten Sensormatte – kann dabei helfen, Dich zu beruhigen und Dich nicht allzu sehr verrückt zu machen. Angeboten werden solche Geräte zum Beispiel vom renommierten Hersteller Angelcare. Falls Du Dir ein Babyphone mit Atemüberwachung für Dein Baby kaufen möchtest, lies am besten den folgenden Ratgeber. Hier erläutere ich Dir alle wichtigen Hintergrundinfos sowie die Vor- und Nachteiler solcher Babyphones.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Plötzlicher Kindstod: Alptraum aller Eltern
- 2 SIDS vermeiden – diese Präventionsmaßnahmen helfen
- 3 Schützt ein Babyphone mit Sensormatte vor dem plötzlichen Kindstod?
- 4 Atemüberwachungsgerät fürs Baby: Vorteile und Nachteile
- 5 Fazit: Atemüberwachungsgerät für das Baby kann Eltern mehr Sicherheit verleihen
Plötzlicher Kindstod: Alptraum aller Eltern
Alle Eltern fürchten sich vor dem plötzlichen Kindstod. Bei manchen Müttern und Vätern äußert sich dies nur als diffuse Sorge im Hintergrund, andere stehen nachts mehrfach auf, um zu kontrollieren, ob alles okay ist. Glücklicherweise ist die Zahl der Babys, die am plötzlichen Kindstod sterben, stark rückläufig: Anfang der 90er-Jahre waren es fast 1.300 Babys pro Jahr, heute nur noch weniger als ein Zehntel davon. In den letzten Jahrzehnten ließen sich die Fälle also drastisch reduzieren, was vor allem an der besseren Aufklärung zu diesem Thema liegt. Durch permanente Ursachenforschung konnten Wissenschaftler herausfinden, welche Vorbeugemaßnahmen wirklich wirksam sind. Viele Eltern halten sich auch an diese Empfehlungen, wenngleich bis heute nicht bekannt ist, wodurch der plötzliche Kindstod konkret ausgelöst wird.
Der Plötzliche Kindstod betrifft in erster Linie Babys im ersten Lebensjahr, wobei in der Vergangenheit die meisten betroffenen Säuglinge im zweiten bis fünften Lebensmonat verstorben sind. Das Heimtückische: Die Babys wurden abends noch kerngesund in ihr Babybett gelegt und hatten über Nacht plötzlich aufgehört zu atmen, sodass sie erst am nächsten Morgen tot aufgefunden wurden. Selten können Babys auch während des Mittagsschlafs versterben. Das ist natürlich für alle Eltern ein großer Schock und die Ärzte stehen weiterhin vor einem Rätsel, was die Todesursache anbelangt. Vermutet wird eine Atemstörung, die im Babyschlaf auftreten kann und – im Zusammenspiel mit anderen Risikofaktoren – den plötzlichen Kindstod herbeiführt.
SIDS vermeiden – diese Präventionsmaßnahmen helfen
Die beste Möglichkeit, um Dein Kind vor dem plötzlichen Kindstod (Sudden Infant Death Syndrome, SIDS) zu bewahren, besteht darin, gewisse Präventionsmaßnahmen einzuhalten. Diese sollen dazu beitragen, Babys das Atmen zu erleichtern und das Risiko für das Syndrom zu reduzieren. Die wichtigste Grundregel ist die 3-R-Regel: Rückenlage, rauchfrei und richtig gebettet. Das bedeutet im Klartext:
- Die Bauchlage ist zu vermeiden. Babys sollten im ersten Lebensjahr – oder zumindest, bis sie sich selbst drehen können – immer in Rückenlage schlafen.
- Das Babybett frei halten von Nestchen, Fellen, Kopfkissen und Plüschtieren.
- Das Baby nicht zudecken, sondern in einem Schlafsack mit der optimalen Passform schlafen lassen.
- Auf eine feste Matratze achten, bei der sich keine Kuhlen bilden, in die das Baby einsinken könnte. Die Matratze sollte möglichst schadstofffrei sein.
- Eine angenehme Raumtemperatur erzielen: Ideal ist eine Temperatur zwischen 16 und 18 Grad Celsius. Warme Temperaturen können zu einem tiefen Schlaf führen, der die Atmung womöglich behindert.
- Auf Mützen und zu warme Kleidung verzichten, damit das Kind nicht überhitzt.
- Das Baby sollte im Babybett oder Beistellbett im Elternschlafzimmer Co-Sleeping, bei dem das Kind mit im Elternbett schläft, ist ebenfalls sicher, wenn bestimmte Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigt werden. Erfahre mehr über den richtigen Schlafplatz für Dein Baby.
Ein wichtiger Punkt, der oft vergessen wird: Aufs Rauchen sollte dem Baby zuliebe verzichtet werden. Der passiv inhalierte Zigarettenrauch ist für Babys sehr gefährlich, hat eine betäubende Wirkung auf Babys und kann die sensible Atmung stören. Rauche keinesfalls im Schlafzimmer Deines Babys. Raucht ein Elternteil, sollte es im Idealfall nicht bei dem Baby schlafen.
Schützt ein Babyphone mit Sensormatte vor dem plötzlichen Kindstod?
Wenn Du die oben genannten Maßnahmen einhältst, trägst Du schon viel dazu bei, das Risiko für den plötzlichen Kindstod maßgeblich zu reduzieren. Wenn Du trotzdem noch sehr unsicher bist, kannst Du ein Babyphone mit Sensormatte zur Atemüberwachung verwenden. Die spezielle Funktionsweise eines Babyphones mit Sensormatte überwacht durchgehend den Atem Deines Babys, indem es die Brustkorb-Bewegungen erfasst und misst.
Dafür legst Du einfach die Sensormatte des Babyphones ins Kinderbett. Solche Sensormatten sind teilweise kabelgebunden und funktionieren teilweise mit Batteriebetrieb. Ein Bewegungsmelder registriert die Atmung der Säuglinge anhand des Heben und Senken des Brustkorbs. Kommt es zu einem Atemaussetzer oder Atemstillstand, können keine Atembewegungen mehr festgestellt werden, und es ertönt ein lautes Alarmsignal. Dies passiert auch, wenn die Atemfrequenz sehr niedrig ist. Durch dieses Geräusch wirst Du geweckt und kannst im Ernstfall sofort Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten und/oder den Notarzt verständigen.
Ob ein Babyphone mit Sensormatte tatsächlich vor dem plötzlichen Kindstod schützen kann, ist nicht abschließend bewiesen. Suchst Du im Internet nach Erfahrungen anderer Eltern, wirst Du aber durchaus den einen oder anderen Erfahrungsbericht finden, der bestätigt, dass das Atemüberwachungsgerät das Leben eines Kindes gerettet hat. Fest steht: Für viele Eltern ist es einfach beruhigend zu wissen, dass die Atmung des Babys überwacht wird und sie im Ernstfall gewarnt werden. So können sie selbst ruhiger schlafen und machen sich weniger Sorgen – und auch das ist ja ein guter Nutzen des Babyphones mit Sensormatte.
Atemüberwachungsgerät fürs Baby: Vorteile und Nachteile
Die Frage, ob ein Babyphone mit Sensormatte sinnvoll oder überflüssig ist, wird in Fachkreisen sehr kontrovers diskutiert. Fest steht, dass mit der Nutzung eines solchen Geräts auf jeden Fall einige Pluspunkte verbunden sind:
- Eltern können selbst beruhigter schlafen
- Bei Atempausen wirst Du direkt gewarnt und kannst Schlimmeres verhindern
- Die Angst vor dem plötzlichen Kindstod im ersten Lebensjahr wird reduziert
Allerdings hat ein solches Überwachungsgerät auch Nachteile. Viele Eltern berichten, dass es oft zu einem Fehlalarm kommt, weil die Empfindlichkeit der Sensormatte falsch eingestellt ist. Natürlich ist es besser, einmal zu viel als einmal zu wenig gewarnt zu werden – aber Du kannst Dir sicher vorstellen, was für ein Schock es ist, wenn Du nachts Angst hast, dass Dein Kind in seinem Bettchen aufgehört hat zu atmen, obwohl alles okay ist. Des Weiteren eignet sich ein solches Atemüberwachungsgerät nicht für sogenannte Risikokinder, die aufgrund einer Erkrankung oder Frühgeburt ein höheres Risiko für das SIDS haben. Bei solchen Kindern muss beispielsweise auch die Sauerstoffsättigung mit gemessen werden. Das funktioniert nur mit ärztlich verordneten Überwachungsgeräten, sodass Du Dich in diesem Fall zwingend an den Kinderarzt wenden musst.
Fazit: Atemüberwachungsgerät für das Baby kann Eltern mehr Sicherheit verleihen
Es ist schwer, eine pauschale Empfehlung für ein Babyphone mit Atemüberwachungsgerät auszusprechen. Meiner Meinung nach eignet es sich vor allem für Eltern, die sich einer großen Sorge und Angst um ihr Neugeborenes ausgesetzt fühlen, wenn es nachts schläft. Bevor Du ständig aufstehst und überprüfst, ob das Kind noch atmet, ist es sicher eher sinnvoll, eine Sensormatte zu nutzen.
Sie überwacht die Atembewegungen und kann Alarm schlagen, sobald diese zu schwach werden oder ganz ausbleiben. Nichtsdestotrotz ist auch ein Babyphone mit Sensormatte kein Allheilmittel gegen den plötzlichen Kindstod. Experten wie Öko-Test betonen daher, dass die Nutzung eines Überwachungsgerätes kein Ersatz für die Einhaltung der allgemeinen Präventionsmaßnahmen ist.
Dieser Meinung möchte ich mich anschließen. Daher gilt: Achte auf die oben genannten vorbeugenden Maßnahmen – keine Bauchlage, Schlafsack statt Decke, schlafen im rauchfreien Elternschlafzimmer –, um das Risiko für den plötzlichen Kindstod zu reduzieren. Wenn Du Dich dann immer noch unsicher fühlst, kannst Du zusätzlich ein Babyphone mit Sensormatte ausprobieren. Erfahre mehr über verschiedene Babyphones aus meinen Tests.
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